So findest du heraus, welcher Atemtyp du bist?

Atmen tut jeder von uns! Die Atmung ist eine der wenigen Dinge, die ganz von alleine passieren, so dass wir es meistens gar nicht merken. Und das ist auch in Ordnung so. Wir bräuchten wahnsinnig viel Energie und Konzentration, wenn wir jeden Atemzug bewusst machen würden. Atemtyp 

 

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Trotzdem ist es nicht verkehrt, dir einmal bewusst zu machen, wie du atmest

 

Die meisten von uns (und da sind gerade wir Frauen prädestiniert für) atmen ziemlich weit oben in den Brustkorb und in die Schultern anstatt in den Bauch. Das kommt einfach daher, dass wir heutzutage viele Tätigkeiten im Sitzen machen, wobei der Bauch eher zusammengedrückt wird und sich nicht gut ausbreiten kann. Oder du bist genauso eitel wie ich und ziehst ganz unbewusst den Bauch ein (so einen schönen flachen Bauch hätte doch jeder gerne von uns). Auch in dem Fall ist kein Platz, wo die Luft hinkönnte. Oder die Hose ist vielleicht zu eng und der Hosenbund drückt den Bauch automatisch nach innen. Es gibt viele Gründe, warum jemand in den Brustkorb, anstatt in den Bauch atmet.

 

Luft im Bauch ist doch gar nicht gut

 

Und um gleich Missverständnisse aus dem Weg zu räumen: In den Bauch atmen heißt nicht, dass die Atemluft tatsächlich in den Bauch hineinströmt. Natürlich verbleibt die Luft auch bei der Bauchatmung in der Lunge. Der große Unterschied ist aber, dass das Zwerchfell, ein großer Atemmuskel zwischen Brustraum und Bauchraum, bei der Bauchatmung arbeitet, während bei der Brustatmung überwiegend die Atemhilfsmuskulatur zwischen den Rippen und die Schulter-Nackenmuskulatur die Arbeit übernehmen.

 

In jedem Fall fällt es Vielen schwer in den Bauch zu atmen. Über kurz oder lang hat also die Atemmuskulatur am oberen Brustkorb und am Hals so viel zu tun, dass der Akku dort irgendwann leer ist. Stell dir vor, du atmest immer in den Brustkorb und nie in den Bauch. Wir atmen ca. 20.000 Atemzüge am Tag und bei jedem einzelnen Atemzug müssen die Rippen- und Halsmuskeln deinen Brustkorb gegen die Schwerkraft anheben. Dann kannst du dir vielleicht vorstellen, was deine obere Atemmuskulatur ständig zu tun hat, und das ohne Pause.

 

Das führt irgendwann zu Verspannungen in den Muskeln. Und wenn jetzt noch obendrein die sogenannte Stressatmung dazu kommt, denn in stressigen Situationen atmen wir noch viel mehr in den oberen Brustkorb und in die Schultern, dann ist es kein Wunder, dass der Schulter-Nackenbereich irgendwann total verspannt ist. Da braucht man nur eins und eins zusammenzuzählen.

 

Aber wie veränderst du das? Wie sollst du überhaupt feststellen, wohin du atmest?

 

Zuerst versuche dich selbst zu beobachten. Deine Atmung wahrzunehmen, obwohl sie von ganz alleine passiert, ist der erste Schritt. Dabei wirst du feststellen, was für ein Atemtyp du bist.

 

Vielleicht hast du nicht das Problem mit dem Bauch einziehen und viel Sitzen und du atmest sowieso schon unbewusst in den Bauch. Dann sag ich nur wunderbar, damit tust du deinem Körper jeden Tag etwas Gutes. Deine Verspannungen haben dann wahrscheinlich einen anderen Grund.

 

Solltest du aber feststellen, dass du eher der Brustatmer bist und auch noch häufig in eine Stressatmung kommst, dann ist es an der Zeit deiner Atemmuskulatur im Brustkorb eine Pause zu gönnen und die Bauchatmung zu erlernen.

 

Wie das geht?

 

Ist gar nicht so schwer. Die Meisten schaffen das nach ein wenig Übung ohne Probleme. Und ich habe es auch geschafft das zu erlernen, also schaffst du das auch.

Wenn du das zum ersten mal ganz bewusst ausprobierst, dann leg dich am besten gemütlich auf den Rücken. Irgendwo, wo du etwas Ruhe hast und nicht ständig abgelenkt wirst. Das kannst du einfach im Bett machen oder auf dem Boden oder der Couch. Wo du möchtest und wo es für dich am besten ist.

 

Dann liegst du erst einmal ein paar Sekunden still da und lauschst deiner Atmung. Versuche nichts an deinem Atemrhythmus zu verändern, sondern nimm nur wahr was passiert. Dazu richtest du deine Aufmerksamkeit nach innen, in dich hinein.

Deshalb solltest du möglichst nicht abgelenkt werden, wenn du das zum ersten Mal machst. So kannst du spüren, wie Luft durch deine Nase einströmt. Du kannst ihr folgen und wahrnehmen, wo sich dein Körper bewegt, wenn Luft ein- und ausströmt. Vielleicht stellst du dabei fest, dass du in den Brustkorb atmest, indem sich dein Brustkorb immer wieder hebt und senkt. Wenn du das merkst, kann es gut sein, dass du die meiste Zeit auch in den Brustkorb atmest.

 

Bis dahin schonmal gut, den ersten Schritt hast du getan. Jetzt weisst du, dass du deine Bauchatmung trainieren solltest. Wie du das machst und welche Effekte das auf deinen gesamten Körper hat, kannst du hier lesen.

 

Schon ausprobiert? Teile deine Erfahrung mit der Atemwahrnehmung. Welcher Atemtyp bist du?

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